Der Jüdische Friedhof

Der jüdische Friedhof in Hohenems ist ebenso alt wie die erste Ansiedlung von Juden im Jahr 1617, als Graf Caspar von Hohenems 12 jüdische Familien aus Süddeutschland und der Schweiz (Rheineck) in seiner Reichsgrafschaft aufnahm. Er wies ihnen dabei auch ein Stück Land im so genannten 'Schwefel', am Ortsende von Hohenems zu, das sie für jüdische Begräbnisse nutzen konnten.

Der Friedhof liegt an einem bewaldeten Abhang des 'Schwefelberges'. Insgesamt dürften weit über 500 Gräber auf dem Gelände liegen. 370 Grabsteine sind bis heute erhalten geblieben. Im Gegensatz zur christlichen Tradition darf ein Grabplatz im Judentum nur einmal vergeben werden. Das den Toten umgebende Erdreich wird als Eigentum des Verstorbenen respektiert. Diese Unauflösbarkeit jüdischer Grabstätten macht jüdische Friedhöfe zu besonders bedeutenden kulturhistorischen Zeugnissen.

1938 wurde der Friedhof als Besitz der jüdischen Gemeinde Hohenems von der nationalsozialistischen Gemeindeverwaltung beschlagnahmt und in der Folge "arisiert". Im Herbst 1938 kam es zu nationalsozialistischen Friedhofsschändungen. Nach Kriegsende wurde er an die Kultusgemeinde in Innsbruck rückgestellt. Inzwischen ist der Friedhof im Besitz eines Schweizer Vereins, den Nachkommen jüdischer Familien aus Hohenems zur Erhaltung dieser Anlage 1954 gegründet haben. Noch heute dient der jüdische Friedhof in Hohenems als Begräbnisstätte. Er steht seit 1967 unter Denkmalschutz.

Das Jüdische Museum bietet Gruppenführungen durch die Ausstellung, durch das jüdische Hohenems und zum jüdischen Friedhof nach Voranmeldung.

Jüdisches Museum Hohenems
Villa Heimann-Rosenthal
Schweizer Straße 5
A-6845 Hohenems

T (0043) 05576-73989-0
Email: office@jm-hohenems.at
www.jm-hohenems.at

Öffnungszeiten Museum und Café:
Dienstag bis Sonntag und an Feiertagen 10-17 Uhr

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